Was ist Multiple Sklerose?

Multiple Sklerose (MS) ist eine neurologische Erkrankung, die sich auf das Gehirn und das Zentralnervensystem auswirkt, durch das alle Körperfunktionen gesteuert werden. Am häufigsten wird die Erkrankung im Alter von 20 bis 40 Jahren festgestellt, wobei zwei Drittel der Betroffenen Frauen sind.

Multiple Sklerose schädigt die Beschichtung der Nerven durch Myelin, das wie die Hülle eines elektrischen Kabels wirkt. Die Demyelinisierung (Verlust von Myelin) wird von einer Störung der Fähigkeit der Nerven begleitet, elektrische Impulse zum und vom Gehirn zu leiten. Dies bewirkt eine Reihe von Multiple Sklerose-Symptomen wie beispielsweise verschwommenes Sehen, eine Schwächung der Gliedmaßen, Kribbeln, Schwindel, Müdigkeit (Fatigue) und andere Symptome.

Unvorhersehbares Leben mit Multipler Sklerose

Die Symptome variieren stark zwischen den einzelnen Betroffenen. Für manche Menschen mit Multipler Sklerose ist die neurologische Erkrankung durch Schübe mit Rückfall- und Remissionsperioden gekennzeichnet, bei anderen hat die Ekrankung ein progressives Muster. Eines ist bei allen Betroffenen gleich: Multiple Sklerose macht das Leben unvorhersehbar.

Multiple Sklerose ist eine lebensbegleitende Erkrankung und die häufigste Ursache für eine nicht traumatische neurologische Behinderung bei jungen Erwachsenen. Dies wirkt sich in großem Maß auf die Lebensqualität von Menschen mit Multipler Sklerose, deren Familien und Freundeskreis aus.

Diagnose der Multiplen Sklerose

Eine rasche Diagnose ist wichtig, um eine frühzeitige Behandlung mit krankheitsmodifizierenden Therapien zu ermöglichen, die Schübe minimieren und die Ausprägung künftiger Behinderungen reduzieren können. Darüber hinaus kann eine frühzeitige Diagnose den Anstoß zu einer Veränderung des Lebensstils geben und die Krankheitsbewältigung verbessern.

Rehabilitation und Symptom-Management

Sowohl die Rehabilitation als auch die Anwendung symptomatischer Therapien sind entscheidende Aspekte des Krankheitsmanagements. Sie tragen zur Aufrechterhaltung von körperlichen und kognitiven Funktionen, die durch die Multiple Sklerose eingeschränkt werden können, aber auch zu einer Verbesserung der Lebensqualität bei.

Alle 5 Minuten eine Multiple Sklerose-Diagnose

Weltweit gibt es rund 2,8 Millionen Multiple Sklerose-Betroffene, davon leben 13.500 in Österreich. Somit betrifft die neurologische Erkrankung weltweit durchschnittlich eine von 3.000 Personen. In Ländern mit der höchsten Prävalenz lebt einer von 300 Menschen mit Multipler Sklerose. Hier ist anzumerken, dass die Häufigkeit der Erkrankung mit der Entfernung vom Äquator zunimmt.

Multiple Sklerose in jungen Jahren

Auch wenn Multiple Sklerose vorwiegend im jungen Erwachsenenalter diagnostiziert wird, sind weltweit zumindest 30.000 Unter-18-Jährige betroffen.

Quelle: Atlas of MS 3rd edition, September 2020

Atlas of MS Epidemiologie: Multiple Sklerose